Alpaka Wissen

Abstammung:

Das Alpaka (Vicugna pacos), auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wurde.

Gemeinsame Vorfahren der Alpakas sind die Alt- und Neuweltkameliden. Die Säugetiere gehören zu den Huftieren (Schwielensohlern).

Alpakas und Lamas zählen zu den ältesten Haustierrassen und dienten als Fleisch, Leder, Wolle und Felllieferant.

Alpakas werden in großen Herden gehalten, sie sind sehr neugierig aber durchaus scheu.

Rassen:

Außer den wildformen Vikunjas und Guanakos in Südamerika gibt es in Europa das Huyacaya Alpaka und die Suri Alpakas. Das Surivlies hat einen starken Glanz, fühlt sich seidig weich an, weist eine lockenförmige Struktur auf und ist tendenzeill länger als das Huacaya Haar.
Das Vlies der Suris scheitelt sich am Rücken und hängt am Körper frei beweglich herab. Suri Alpakas werden in Deutschland eher weniger gehalten, da die Wollverarbeitung momentan noch schwierig ist.

Farben:

Das Alpaka ist das Tier mit der weltweit größten Farbvielfalt.
Es gibt 22 echte Naturfarbtöne: White, Beige, Light Champagne, Champagne, Dark Champagne, Latte, Light Fawn, Fawn, Dark Fawn, Brown, Maroon, Streaky Black Brown, Bay Black, Chocolate, Dark Rose Grey, Medium Rose Grey, Light Rose Grey, Silver Grey, Medium Grey, Dark Grey, Oxford Grey, Jet Black.

Neben einer schier unbegrenzten Anzahl von Scheckmustern gibt es weitere 60 Farbschattierungen.

Für die Verarbeitung der Wolle sind einfarbige Alpakas am wichtigsten.

Haltung & Pflege:

Alpakas sind in Gruppen von mind. zwei Tieren zu halten. Die Stall- oder Unterstandsfläche sollte mind. 6 m² betragen, pro weiteres Tier 2 m². Ein Gehege soll mind. 1200 m² betragen und pro weiterem Tier 200 m². Wobei zum beweiden größere Flächen bzw. mehrere Koppeln (Portionsweiden) nötig sind. Die Tiere müssen neben Wasser jederzeit Raufutter (Heu) zur freien Verfügung haben. Einrichtungen zur Vorratsfütterung im Freien müssen überdacht sein.

Alpakas werden einmal im Jahr geschoren. Die Schur sollte im April/Mai stattfinden, da es hier in der Regel nicht zu warm und nicht zu kalt ist.
Die Klauen müssen ca. 4-5 mal im Jahr geschnitten werden. Einmal im Jahr sollten Alpakas entwurmt und geimpft werden. Evtl. müssen die Vorderzähne abgeschliffen werden.

Körperbau, Größe und Gewicht:

Im ausgewachsenen Zustand, sollte ein Alpaka idealerweise folgende Proportionen haben:

  • Verhältnis Rücken:Beine (1:1)
  • Verhältnis Hals:Rücken (2:3)

Der Rücken sollte möglichst gerade verlaufen.

Fortpflanzung und Geburt:

Die Trächtigkeitsdauer bei Alpakas beträgt ungefähr 350 Tage. Ihre Geschlechtsreife erreichen Alpakas im Alter von ungefähr 18 Monaten. Ein Hengst sollte allerdings erst im Alter von 2 Jahren zum Decken herangezogen werden. Die sicherste und günstigste Methode die Trächtigkeit einer Stute festzustellen ist das erneute zuführen zu einem Hengst. Oft merkt der Hengst schon am Geruch der Stute die Trächtigkeit und zeigt kein Interesse an ihr.
Trächtige Stuten beweisen ihren Status durch hartnäckiges Abspucken, offene Stuten lassen sich spätestens nach kurzer Abwehrreaktion decken. 10 Tage der Geburt ist der optimale Zeitpunkt die Stute erneut zu decken.
Ein Großteil der Fohlen wird in den Vormittagsstunden geboren. Ein Grund dafür ist, dass die Stuten ihre Fohlen nicht trockenlecken und diese daher bis in die Abendstunden durch die Umgebungstemperatur abgetrocknet werden.
Etwa 95% aller Geburten verlaufen planmäßig. Zuerst sollten die Vorderbeine und der Kopf austreten. Das Neugeborene sollte innerhalb von 2 Stunden stehen und innerhalb von 4 Stunden säugen. Falls nicht muss ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Die Idealgröße eines Alpakas liegt bei 90 cm. Hengste sind etwas größer, Stuten etwas kleiner. Bei aufrechter Haltung des Tieres, ist der Kopf etwa 150 cm über dem Boden.

Ein Alpaka sollte mit 30 Monaten zweichen 45kg und 80kg wiegen.
Das Gewicht ist in Ordnung, wenn die Wirbelsäule ein umgedrehtes V zeigt. Ist das V eingefallen, liegt eine Unterernährung vor. Sieht das V eher wie ein U aus, ist das Tier zu gut genährt.
Der Ernährungszustand ist wichtig für den Gesundheitszustand, denn dies alles wirkt sich sehr stark auf die Faserergebnisse aus.